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Automatisierung von Daten und Analysen zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit in LA County

Technologie   |   Andy MacIsaac   |   19. Nov. 2021

Im Jahr 2018 beleuchtete das Health Management Magazine in einem Artikel die Notwendigkeit, den Stellenwert von klinischen Laboren im Bereich der Gesundheitsversorgung, Patientengesundheit und Priorisierung gesamtgesellschaftlicher Gesundheitsfragen neu zu bewerten. Aus damaliger Forschung ging demnach hervor, dass Labore nur eine untergeordnete Rolle spielen und pathologische Dienstleistungen im Allgemeinen als geringwertige Ressource behandelt würden.

Da Service-Optimierung, Patientenergebnisse und öffentliches Gesundheitsmanagement immer stärker von Daten abhingen, sollten Labore, so argumentierten die Autor:innen, eine transformative Rolle bei der Förderung eines wertorientierten Gesundheitswesens spielen. Der Artikel entwirft außerdem die Vision eines „Lab 2.0“. Darin wird Labormedizin zum zentralen Element des wertorientierten Gesundheitswesens, das die Zusammenführung von Längsschnitt-Patientenergebnissen, Bevölkerungsdaten und neuesten medizinischen Erkenntnissen ermöglicht, um klinische Zusammenhänge herzustellen.

 

Erkenntnisgewinn aus Daten

Sprung ins Jahr 2021: Die Ausbreitung von SARS-CoV‑2 (COVID‑19) löst eine globale Pandemie aus und stellt „Lab 2.0“ auf ungeahnte Weise auf die Probe. Labore rückten nun mehr denn je als der Ort in den Fokus, an dem sich die erforderlichen Daten zur Sicherstellung der öffentlichen Gesundheit erheben ließen. Öffentliche Gesundheitsorganisationen jeder Größenordnung waren dabei auf ein Netzwerk von Laboren angewiesen, in denen COVID‑19-Tests analysiert und ausgewertet werden konnten.

Los Angeles County zählt als größtes County in den Vereinigten Staaten mehr als 10 Millionen Einwohner:innen und zieht jedes Jahr Millionen von Tourist:innen an. Als sich das wahre Ausmaß der Pandemie offenbarte, erkannte das Los Angeles County Department of Public Health (LAC DPH) die Bedeutung von Labortests als Möglichkeit, die Ausbreitung des SARS-CoV‑2-Virus zu überwachen, und ergriff Maßnahmen für eine effizientere Erfassung von Ergebnissen.

 

1,6 Millionen Datenzellen … Tendenz steigend

Bis zum 5. Oktober 2021 wurden dem LAC DPH über 31,5 Millionen positive und negative SARS-CoV‑2-Testergebnisse über das Electronic Lab Reporting (ELR)-System gemeldet. Darüber hinaus übermittelten Labore, die noch kein ELR-System einsetzten, mehr als 900.000 Testergebnisse in Flatfiles. Auf dem Höhepunkt der Pandemie erreichten das LAC DPH durchschnittlich 5.400 bis 35.000 Flatfile-Testergebnisse pro Tag.

In der Theorie sollten sich Probleme im Zusammenhang mit der Datenqualität durch eine spezielle Berichtsstruktur lösen lassen. In der Praxis sind solche Qualitätsmängel jedoch kaum zu vermeiden – immerhin verarbeiten Labore jeden Tag unglaubliche Mengen von Hunderten oder Tausenden Ergebnissen. Die ermüdende Tätigkeit der manuellen Flatfile-Datenverwaltung tut dabei ihr Übriges.

Ein Beispiel verdeutlicht das Ausmaß solcher Qualitätsmängel: Bei 5.400 täglich verarbeiteten Dateien mit Testergebnissen, die an das LAC DPH übermittelt werden, würde eine Fehlerrate von 5 % bereits 270 nicht konforme Ergebnismeldungen pro Tag bedeuten. Geht man von einem Zeitaufwand von zehn Minuten aus, die zur Nachverfolgung und Behebung jedes fehlerhaften Ergebnisses investiert werden müssen, ergeben sich für das LAC DPH in diesem Fall 45 zusätzliche Arbeitsstunden – mehr als fünf Vollzeitäquivalente pro Tag.

Für das LAC DPH war klar, dass man nur durch standardisierte Verarbeitung der Flatfile-Daten, die der Behörde von mehr als 50 Laboren bereitgestellt wurden, reibungslose Abläufe würde sicherstellen können. Das Team formulierte daher spezifische Anforderungen an die Datenberichterstellung in Flatfiles und stellte sie den Laboren zur Verfügung. Dazu zählten auch Anweisungen zur Anordnung von 32 Datenfeldern und zur Formatierung der Daten in jeder Zelle.

 

Förderung der öffentlichen Gesundheit mit Analytics Automation

Nach Einführung eines einheitlichen Formats für jedes Labor implementierte man einen Alteryx-Workflow, um die Struktur jedes Berichts und die korrekte Anordnung der enthaltenen Spalten zu überprüfen. Darüber hinaus konnte mithilfe des Workflows jede einzelne Zelle untersucht und so gewährleistet werden, dass die erforderlichen Informationen vorhanden waren und im richtigen Format vorlagen. Bei verifizierten Laborberichten flossen die Ergebnisse in zusätzliche Analysen ein, um die Ausbreitung des Virus zu überwachen.

Berichte, die nicht den Vorgaben entsprachen – sei es aufgrund von Formatierungsproblemen oder fehlenden bzw. unvollständigen Daten –, konnten im selben Prozess herausgefiltert und Unstimmigkeiten oder Fehler identifiziert werden.

Anstatt sich mit den erkannten Problemen an das jeweilige Labor wenden zu müssen, profitierte das LAC DPH durch den Analyse-Workflow von einem automatisierten Benachrichtigungsprozess, bei dem eine automatisch generierten E‑Mail mit detaillierten Informationen an das Labor gesendet wurde. Durch diese Prozessautomatisierung ließ sich die Zeit verkürzen, die bis zur Korrektur eines fehlerhaften Berichts durch das Labor und die erneute Datenübermittlung erforderlich war.

Auf diese Weise konnte das LAC DPH nicht nur Abläufe beschleunigen und Ressourcen sparen, sondern auch schneller Erkenntnisse gewinnen. Dies wiederum ermöglichte die Überwachung des Anteils positiv Getesteter, die Ermittlung von Problembereichen sowie das Treffen fundierterer gesundheitspolitischer Entscheidungen.

 

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